Solartankstelle am Fraunhofer IISB

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Am 5. Juni 2008 wird am Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) in Erlangen die neu geschaffene institutseigene Solartankstelle von Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis feierlich eingeweiht. Vor dem Hintergrund der Bayerischen Klimawoche und der Umweltwoche Erlangen untermauert die Veranstaltung die Verantwortung und die Kompetenz der Forschung in der Region, mit energiesparenden Technologien wichtige Beiträge für den Klimaschutz zu leisten.

Die Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie die Maßnahmen zu dessen Abkehr sind in weltweit aller Munde. Der rationelle Umgang mit der begrenzten Ressource Energie ist dabei ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Schlüssel, um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Das Fraunhofer IISB entwickelt seit vielen Jahren gemeinsam mit seinen Industriepartnern und in enger Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen-Nürnberg innovative Lösungen in diesem Themenkomplex, vor allem im Bereich energieeffizienter Elektronik, die massive Einsparpotentiale bietet.

Im Winter wurde am Fraunhofer IISB eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Damit trägt das Institut nicht nur durch seine Forschungsaktivitäten zum Fortschritt in der Solartechnik bei, sondern speist auch selbst umweltfreundlich gewonnene Energie ins Netz ein. Auf dem Dach des Instituts erzeugen Photovoltaikmodule mit einer Fläche von 120 Quadratmetern Strom mit einer Spitzenleistung von mehr als 15 Kilowatt. Wechselrichter wandeln den erzeugten Gleichstrom in den benötigten Wechselstrom um. Jüngst hinzugekommen ist eine Solartankstelle direkt am Haupteingang des Instituts, an der von jedermann Elektrofahrzeuge oder an der Steckdose aufladbare Hybridfahrzeuge aufgeladen werden können, und das bis auf weiteres kostenfrei.

Die Initiative für die Anlage ging 2007 von Institutsleiter Professor Heiner Ryssel aus, der für die Realisierung von Professor Martin Hundhausen vom Lehrstuhl für Technische Physik der Universität Erlangen-Nürnberg beraten wurde, um neben der Forschung am Institut einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz im Rahmen des Jahresmottos »natürlichERLANGEN2007« der Stadt Erlangen zu leisten. Den wichtigen Beitrag der Elektronikforschung zum Klimaschutz hat das IISB bereits bei seiner Jahrestagung im vergangenen Oktober unter dem Motto »Energie sparen und erzeugen durch neue Materialien und intelligente Elektronik vom Fraunhofer IISB« thematisiert.

Die Solaranlage steht in engem Zusammenhang mit den Forschungsaktivitäten des IISB. Sowohl für Photovoltaik- und Windkraftanlagen als auch für moderne Elektro- und Hybridfahrzeuge werden modernste Leistungswandler benötigt. Hier setzt das Institut weltweit Maßstäbe im Hinblick auf Leistungsdichte und Effizienz. Zudem leistet das IISB führende Forschungsbeiträge zur Leistungselektronik in Hybridfahrzeugen auf Verbrennungsmotor- oder Brennstoffzellenbasis. Es verfügt über umfangreiche Kompetenzen im Bereich der Siliciumcarbid-Technologie. Bauelemente auf Basis dieses Halbleiters eignen sich hervorragend zum Schalten und Wandeln hoher Leistungen. So war das IISB an der Entwicklung der ersten kommerziell verfügbaren Siliciumcarbid-Schottkydiode beteiligt, die z.B. in Hybridfahrzeugen und Wechselrichtern für Solaranlagen eingesetzt wird. Weitere Schwerpunkte sind die Optimierung des Silicium-Grundmaterials für Solarzellen und defektarmes Galliumnitrid für ultrahelle weiße Leuchtdioden als stromsparende Glühbirnen des 21. Jahrhunderts.

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