Lothar Frey neuer Institutsleiter des Fraunhofer IISB in Erlangen

Textmeldung /

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB in Erlangen bekommt einen neuen Leiter: Prof. Dr. Lothar Frey. Er übernimmt den Stab von Prof. Dr. Heiner Ryssel, der nach 23-jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Institutsleiter des IISB zum 30.9.2008 in den Ruhestand geht. Prof. Frey ist zugleich auf den Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente (LEB) der Universität Erlangen-Nürnberg berufen worden und leitet beide Einrichtungen in Personalunion – wie sein Vorgänger.

„Das IISB bietet umfassende Kompetenzen in der Mikroelektronik. Zudem arbeitet das Institut eng mit der Universität Erlangen-Nürnberg zusammen. Aufbauend auf dieser starken Basis wird auch weiterhin mit führenden Innovationen für Halbleitertechnologie und Leistungselektronik aus dem IISB zu rechnen sein. Der Schwerpunkt wird in der näheren Zukunft bei neuen Materialien, modernen elektronischen Bauelementen und leistungsfähigen Systemen für die Automobilelektronik liegen. Insbesondere werden wir unsere Aktivitäten in der Nanotechnologie für energieeffiziente Leistungselektronik weiter ausbauen. Mit energiesparender Elektronik lässt sich erheblich zum Klimaschutz beitragen, ob im Automobil, im Haushalt oder bei der Energiegewinnung“, so Prof. Frey über seine neue Aufgabe.

Der Physiker und zweifache Familienvater war zuletzt Direktor des Instituts für Angewandte Physik an der TU Bergakademie Freiberg. Seine bisherigen Forschungsaktivitäten zur Halbleiterprozesstechnologie für Silicium und Siliciumcarbid, insbesondere auf den Gebieten der physikalischen Analytik, der Nanostrukturierung und der Halbleiterspeicher, passen ideal zu den Kernkompetenzen des IISB.

Nach dem Studium der Physik und Promotion an der Universität Würzburg sowie einem Aufenthalt an der Rice University in Houston, Texas, war Lothar Frey als Abteilungsleiter am Fraunhofer IISB tätig. Nach seiner Habilitation an der Universität Erlangen-Nürnberg arbeitete er bei der Infineon Technologies bzw. Qimonda AG in Dresden in der Vorfeldentwicklung, bis er 2006 nach Freiberg berufen wurde.


Das Fraunhofer IISB in Erlangen

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB wurde 1985 in Erlangen gegründet. Es betreibt mit nunmehr 140 Mitarbeitern und einem Jahreshaushalt von rund 12 Mio. € sowie zwei Außenstellen in Nürnberg und im sächsischen Freiberg äußerst erfolgreich international renommierte Forschung in der Mikro- und Nanoelektronik sowie der Automobilelektronik. Das Institut verfügt über einen weltweiten Kundenkreis und hat sich als zuverlässiger Forschungs- und Entwicklungspartner sowohl für große, speziell aber auch für klein- und mittelständische Unternehmen der Mikroelektronik und Automobilbranche etabliert. Das IISB ist eng vernetzt mit den bedeutenden Forschungseinrichtungen zur Mikroelektronik im europäischen Umfeld und pflegt weltweit eine Vielzahl von internationalen Kontakten und Kooperationen. Zudem arbeiten die Fraunhofer-Wissenschaftler intensiv mit der Universität Erlangen-Nürnberg zusammen, insbesondere mit dem ebenfalls seit 1985 bestehenden Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente (LEB), den Prof. Ryssel seit Gründung in Personalunion zusammen mit dem IISB leitet. Diese Verknüpfung hat sich durch die verfügbare Kette von der Grundlagenforschung bis hin zur industriellen Umsetzung als Erfolgsmodell erwiesen und wird auch unter Prof. Frey fortgeführt.

Im Bereich Mikro- und Nanoelektronik beschäftigt sich das Institut vom Halbleitergrundmaterial bis zur integrierten Schaltung mit der Material- und Prozessentwicklung, neuartigen elektronischen Bauelementen sowie den zugehörigen Fertigungsgeräten für die Halbleitertechnologie. Weltweit führend ist das IISB hier beispielsweise bei der Simulation von Kristallzüchtungsvorgängen sowie der Lithographie. Ebenso leistet das Institut herausragende Arbeiten auf dem Gebiet neuer Materialien für die Nanoelektronik.

Der zweite große Arbeitsbereich des Instituts sind leistungselektronische Systeme und Mechatronik, vor allem für Anwendungen in der Automobilindustrie. Die energieeffizienten Antriebstechnologien und Leistungswandler für Hybrid- und Elektrofahrzeuge tragen zum Klimaschutz bei. In diesem Bereich ist angesichts der starken Leistungselektronik- und Automobilzulieferindustrie im nordbayerischen Raum die regionale Industrieanbindung des Instituts besonders eng.

Das Institut ist auch als Koordinator zahlreicher europäischer Verbundvorhaben äußerst aktiv. Wirtschaftlich zählt das IISB seit Jahren zu den erfolgreichsten Instituten in der Fraunhofer-Gesellschaft.

 

Last modified: