Hybridtechnologie des Fraunhofer IISB auf der Landesausstellung

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Die Bayerische Landesausstellung 2006 „200 Jahre Franken in Bayern“ zeigt eine neuartige elektrische Antriebseinheit für Hybridfahrzeuge des Erlanger Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) als zukunftstechnologisches Highlight aus der Region.

In der Zwickmühle zwischen Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß einerseits und Fahrspaß, Komfort, Sicherheit und Preisdruck andererseits setzt die Automobilindustrie auf so genannte Hybridantriebe, also die Kombination von herkömmlichem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor. Allerdings benötigt die Leistungselektronik für ein solches Auto bisher noch viel zusätzlichen Platz unter der Motorhaube, was den Einsatz in auf dem Markt befindlichen Serienfahrzeugen erschwert. Fazit: Die Elektronik muss kleiner werden.

Genau das ist das Ziel der Forscher am Fraunhofer IISB und dessen Zentrum für Kfz-Leistungselektronik und Mechatronik (ZKLM) in Nürnberg. Die Ingenieure entwickeln extrem Platz sparende elektronische Systeme und integrieren sie direkt dort, wo sie in der Anwendung benötigt werden, bei einem Hybridauto also in den Antriebsstrang. So ist es den Forschern weltweit erstmals gelungen, mit einer ringförmigen Elektronik einen 50kW-Elektromotor einschließlich der gesamten erforderlichen Elektronik bauraumneutral in die Kupplungsglocke eines Pkw zu verstauen.

Dieser elektrische Antrieb ist als ein Highlight der in Franken starken Zukunftstechnologien auf der Landesausstellung zu bestaunen. Die chronologisch aufgebaute Ausstellung dokumentiert die Historie und die Entwicklung Frankens vom Agrarland zu einem der Zentren der Industrialisierung seit der Eingliederung der fränkischen Gebiete zu Bayern im Jahre 1806. Neben der technologischen Spitzenleistung verkörpert das Ausstellungsstück des IISB auch den andauernden Strukturwandel der Region in der Nachkriegszeit – vom Niedergang der klassischen produzierenden Industrien hin zur Dienstleistungsgesellschaft, aber auch zu vor allem durch den Mittelstand getragenen neuen Technologien. Gerade im Nürnberger Raum findet sich dementsprechend eine starke Industrie zu Leistungselektronik, Mechatronik und Automobilelektronik. Fast schon symbolhaft ist das ZKLM zusammen mit anderen jungen Firmen der Energietechnik in einem der traditionellen Backsteinbauten der alten Großbetriebe in der Nürnberger Südstadt ansässig.

Die Landesausstellung (www.hdbg.de/franken2006) findet im Museum Industriekultur in Nürnberg statt. Sie dauert noch bis zum 12. November 2006.

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